Interview mit Smava-Geschäftsführer Alexander Artopé

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Smava.de ist Deutschlands erster Online-Marktplatz für Kredite von Mensch zu Mensch, der Anlegern und Kreditnehmern einen bedeutenden finanziellen und sozialen Vorteil ermöglichen soll.Geschäftsführer Smava

Der Geschäftsführer Herr Artopé ist 37 Jahre und Diplom-Kaufmann, vor smava hat er ein Software-Unternehmen (datango AG) mitgegründet und als Vorstandsvorsitzender über sechs Jahre lang geleitet.

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 Alexander Artopé, Gründer und Geschäftsführer von smava.de, im Interview

Boersen-Trends.de: Suchen seit der Finanzkrise mehr Menschen nach Krediten bei smava, da sie bei Banken keine mehr bekommen?

Artopé: Ja. Dieser Trend ist schon seit einer Weile erkennbar. Da die Banken teilweise schon äußerst restriktiv handeln bei der Kreditvergabe, kann man einen deutlichen Zuwachs bei unseren Umsätzen seit dem 4. Quartal 2008 messen. Dies hat dazu geführt, dass wir bis zum heutigen Zeitpunkt schon knapp 7 Mio € an Krediten vermitteln konnten.

Boersen-Trends.de: Trauen sich noch viele Menschen privat Geld zu verleihen?

Artopé: Die Bereitschaft hierzu ist sogar noch gestiegen. Das Vertrauen der Menschen in die gängigen Anlageprodukte der Banken hat stark abgenommen und die Anleger suchen im Moment nach Alternativen. Die Idee anderen Menschen privat Geld zu verleihen hat dabei einen gewissen Reiz, denn einerseits sind die Renditen gut, andererseits hilft man anderen Menschen direkt durch das eigene Handeln. Zudem ist dieses Geschäftsmodell nachvollziehbar. Anders als bei den Finanzprodukten der Banken wissen die Anleger bei uns ganz genau wohin ihr Geld fließt und was damit passiert.

Boersen-Trends.de: Wie haben sich die Ausfallquoten durch die Finanzkrise geändert?

Artopé: Bisher können wir keine Unterschiede zu unseren bisherigen Zahlen messen. Dafür ist es auch noch zu früh, da eine Rezession sich in der Regel erst ein bis zwei Quartale nach Ausbruch im Kreditportfolio bemerkbar macht.

Boersen-Trends.de: Wann rechnen sie mit einem Ende der Finanzkrise und Erholung an den Finanzmärkten?

Artopé: Eine Frage, bei der selbst die Experten zur Zeit abwinken. Ich rechne damit, dass die Krise noch einige Zeit anhalten wird. Die industriellen Unternehmen bekommen den vollen Umfang ja erst jetzt langsam zu spüren. Eine totale Erholung wird noch mehr als ein Jahr auf sich warten lassen. Der Arbeitsmarkt reagiert traditionell erst spät auf Krisen, daher werden die Konsumenten die Krise auch erst im Verlauf des Jahres spüren und erst dann den privaten Konsum deutlich zurückfahren, was sich in einer zweiten Welle auf die Unternehmen auswirken wird. Anfang bis Mitte des Jahres 2010 wird sich dann wahrscheinlich eine Erholung einstellen.

Boersen-Trends.de: Würden sie jetzt in Bank-Aktien investieren?

Artopé: Sicherlich kann man überlegen, ob die derzeitigen Tiefstände bei den Bankaktien eine gute Möglichkeit zum Einstieg darstellen. Insgesamt sollte man sein Anlagedepot so weit wie möglich diversifizieren. Das heißt Aktien sollten tendenziell nur einen Teil des gesamten Anlagebetrags ausmachen.
Bei den Bankaktien geht man zur Zeit sicherlich immer noch ein hohes Risiko ein und sollte demnach mit der Gewichtung sehr vorsichtig sein.

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Florian kommt aus Niedersachsen und beschäftigt sich seit rund 10 Jahren intensiv mit der Börse. In seiner Anfangszeit reizten ihn eher spekulative Wertpapiere, mit den Jahren wurde das Interesse an soliden Dividendentitel immer größer. Florian betreibt schon seit mehr als 10 Jahre erfolgreich unterschiedliche Finanz- und Wirtschaftsportale und interessiert sich für Immobilien als Geldanlage.