Mit Hebel zum Gewinn

Aktienkauf mit Privatkredit: Anleger müssen Investment genau abwägen

0
280
Aktienkauf mit Privatkredit
Bild von Csaba Nagy auf Pixabay
Anlegen mit Privatkredit: Das ist sicher nicht das Erste, woran Anleger beim Kauf von Aktien, Anleihen oder Fonds denken. Doch dank der momentanen Niedrigzinsen wird die Kombination aus Aktie und Kredit für private Anlagen immer Interessanter. Denn je geringer die Kreditzinsen, desto schneller lohnt sich auch ein Privatkredit, um auf dem Aktienmarkt zu investieren.

Hebeleffekt wirkt in beide Richtungen

Der Gedanke der Investoren ist dabei ganz einfach: Sind nur geringe Zinszahlungen für einen aufgenommenen Kredit fällig, profitieren sie schneller und deutlicher von steigenden Aktienkursen. Dieser sogenannte Hebeleffekt („Leverage-Effekt“) – nach dem ein Anleger seine Rendite durch den Einsatz fremden Kapitals steigern kann – fällt dann besonders stark aus. Kauft ein Anleger Aktien oder Fondsanteile und erzielt beim Verkauf eine Rendite, kann er diesen Betrag abzüglich der Zinskosten für den Kredit als Gewinn verbuchen. So können Anleger bei entsprechenden Anlagesummen schnell mehrere tausend Euro verdienen.

Demgegenüber steht aber auch ein nicht zu unterschätzendes Risiko: Der positive Hebeleffekt kann sich schnell ins Gegenteil umkehren. Verliert der fremdfinanzierte Aktienbestand nämlich an Wert, so können schmerzhafte Kosten entstehen. Denn neben dem Verlust des Aktienwerts muss ein Anleger zusätzlich noch den Kredit samt Zinsen bedienen. Gerade für Kleinanleger mit geringem finanziellen Spielraum und wenigen Aktientiteln im Depot ist das ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Denn es gibt keinen verlässlichen Indikator, der einen plötzlichen Kurseinbruch verlässlich voraussagt und mit dessen Hilfe Investoren ihren Aktienbestand vorbeugend verkaufen könnten.

- Advertisement -
growney: Einfach. Erfolgreich. Anlegen.

Fazit: Vorsicht vor Risiko

Grundsätzlich ist es also möglich, mit einem durch einen Privatkredit finanzierten Aktienkauf eine gute Rendite zu erzielen. Haben Anleger ein sicheres Investment im Blick und können den Kreditbetrag dank eines hohen Eigenkapitalanteils problemlos tragen, so können fremdfinanzierte Investments das eigene Portfolio sinnvoll ergänzen. Dennoch ist es ratsam, sich vor einem solchen Investment die eigene finanzielle Situation genau anzusehen. Keinesfalls sollte ein zu großer Teil der eigenen Anlagen über einen Kredit finanziert werden. Das gilt insbesondere für risikoreiche Investments, die bei einem Ausfall für besonders hohe und schmerzhafte Verluste sorgen können. Daher gilt für Anleger: Im Zweifel lieber Vorsicht walten lassen.

Informationen: Leverage-Effekt
Der Leverage-Effekt ist ein Begriff aus der Börsen- und Finanzwelt. Er liegt zum Beispiel dann vor, wenn ein Anleger die Chance hat, mit einem Investment zehn Prozent Rendite zu erzielen und sich dazu Geld, beispielsweise über einen zinsgünstigeren Privatkredit von einer Bank, leiht. Der erzielte Renditebetrag abzüglich des Zinsbetrags für den laufenden Kredit ist schließlich der Gewinn für den Anleger, der aus diesem Hebeleffekt entstanden ist.
- Advertisement -
970x250
Vorheriger ArtikelVermögensaufbau mit Sparplänen – welcher Sparvertrag ist der richtige?
Nächster ArtikelWarum ein ETF-Sparplan viele Vorteile hat
Florian R.
Florian kommt aus Niedersachsen und beschäftigt sich seit rund 10 Jahren intensiv mit der Börse. In seiner Anfangszeit reizten ihn eher spekulative Wertpapiere, mit den Jahren wurde das Interesse an soliden Dividendentitel immer größer. Florian betreibt schon seit mehr als 10 Jahre erfolgreich unterschiedliche Finanz- und Wirtschaftsportale und interessiert sich für Immobilien als Geldanlage.